Bisam und Nutria


Bisam

Steckbrief:

  • früherer Lebensraum
    ursprünglich in Nordamerika
  • heutiger Lebensraum in Deutschland
    in ganz Niedersachsen sowie auf den Nordseeinseln
  • Größe / Gewicht
    bis ca. 35 cm / bis ca. 1,8 kg
  • Ernährung
    Wasserpflanzen und Pflanzen in der Uferzone wie Schilf, Binsenarten etc.; im Winter Rhizomen, Unkraut und Weichholzrinde von Weiden oder Erlen
  • Lebensweise
    sehr gute Schwimmer, Tauchvermögen bis 12 min
  • Lebensraum
    lebt in Erdbauten, Eingänge befinden sich unter Wasser, baut u.a. auch sogenannte Burgen aus Pflanzenmaterial
  • Lebenserwartung
    1 - 3 Jahre

Durch die Bauten und die Wühltätigkeiten des Bisams kommt es immer wieder zu nachhaltigen und gefährlichen Schäden an Uferbereichen, Deichen und Dämmen. Die Folgen sind Ufer- und Deichabbrüche, Unterspülungen von Bauwerken, Einbrüche gewässernaher Straßen sowie Deichaushöhlungen.

Seit dem 01.01.2000 erfolgt die Bisambekämpfung in Niedersachsen als Teil der Unterhaltungspflicht von Gewässern nach dem Niedersächsischen Wassergesetz und der Erhaltungspflicht von Deichen und Dämmen nach dem Niedersächsischen Deichgesetz.

Die Aufgabe liegt im Zuständigkeitsbereich des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie und Klimaschutz bei den Unterhaltungs- und Erhaltungspflichtigen.

In Niedersachsen werden dafür, neben einer Leitungsgruppe in Oldenburg, sechs Bisamjäger und etwa 1 000 Privatfänger eingesetzt. Im Jahr 2022 wurden in Niedersachsen insgesamt 72.621 Bisame gefangen. Dies sind 6,2 % mehr als 2021.

Den Nagern wird in Niedersachsen ausschließlich mit Fallen nachgestellt. Alle Bisamjäger und Privatfänger besitzen hierfür die erforderliche Sachkunde.

                         *Bilder werden noch geschossen*

 

 

 


Nutria (Myocastor coypus)

Steckbrief:

  • früherer Lebensraum
    ursprünglich in Südamerika
  • heutiger Lebensraum in Deutschland
    flächendeckend in Gewässernähe
  • Größe / Gewicht
    43 bis 63 cm / bis 4-8 kg
  • Ernährung
    Wasserpflanzen, Ackerfrüchte wie Rüben, Kartoffeln, Mais; selten Süßwassermuscheln, Schnecken, Würmer
  • Lebensweise
    sehr gute Schwimmer, Tauchvermögen bis 12 min
  • Lebensraum
    Erdbauten im Uferbereich und z.T. in Deichböschungen; meterlange Röhrensysteme mit Wohnkessel, min. 2 Ausgänge, davon einer Gewässernah
  • Lebenserwartung
    2 - 3 Jahre in freier Wildbahn, in Gefangenschaft bis zu 10 Jahren

Auch Nutrias schädigen durch ihre Baue die Uferböschungen und Deiche an Fließgewässern stark. Durch die großen Wohnkessel werden Hohlräume gegraben mit z.T. 70 cm lichter Höhe, bei wenigen cm Überdeckung bis zur Oberfläche. Dies kann auch landwirtschaftliche Maschinen stark schädigen, indem diese während der Fahrt in die Baue einbrechen. Gewässerrandstreifen verringern diese Gefahr, da die Bauten stets gewässernah liegen.

Nutrias werden seit 2016 auf der EU-Liste der invasiven, gebietsfremden Tierarten geführt. Aufgrund ihrer hohen Reproduktion können Nutrias großflächig Ufervegetation abfressen und somit Brut- und Schutzräume für Wasservögel, Fische und Amphibien zerstören. Auch landwirtschaftliche Flächen werden "halbmondförmig" vom Gewässer aus geschädigt.

Den Nutrias wird in Niedersachsen vorwiegend mit Fallen nachgestellt. 


Quellenangaben


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